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Zentrumsbau obvita

Projekt Beschreibung

Das Quartier an der Bruggwaldstrasse wird trotz unterschiedlicher Bauten, von Einfamilienhäusern aus den 50er und 60er Jahren, bis hin zu Mehrfamilienhäusern aus den 90er Jahren, noch immer durch das im Jahre 1907 erbaute klassizistische Gebäude des Blindenheims und dem Altersheim neueren Datums geprägt.

Mit dem geplanten Neubau, dem Zentrumsbau der obvita, wird sich das Quartier noch einmal wesentlich verändern. Der Neubau situiert sich direkt an der Bruggwaldstrasse und rückt dadurch ins Zentrum der Wahrnehmung und der Aktivitäten. Die majestätische Erscheinung des ehemaligen Blindenheims bleibt erhalten, auch hält der Neubau respektvoll Abstand, trotzdem rückt der Altbau in den Hintergrund, nicht zuletzt wegen dessen heutiger Nutzung als Wohnhaus.

Der geplante Zentrumsbau unterscheidet sich in erster Linie nicht durch sein Gebäudevolumen von den umliegenden Bauten, sondern durch die gewählte Formensprache. Vielmehr betont der Neubau die Bruchstelle zwischen grobkörnigen Bauten auf der einen und feinkörnigen Einfamilienhäusern auf der anderen Strassenseite und findet damit eine verantwortungsvolle Antwort auf die Unterschiede im Quartier.

Die gestalterischen Massnahmen sind im Gegensatz zum alten Blindenheim auf wenige Schwerpunkte reduziert. Ebenso verzichtet der Neubau auf formale Stilelemente, wie dies beim Altbau der Fall ist. Trotz zurückhaltender Gestaltung wirkt der Neubau feingliedrig und bildet mit den beiden unterschiedlich hohen Gebäudevolumen, das Bindeglied zwischen den mächtigen Bauten der obvita und den Einfamilienhäusern auf der gegenüberliegenden Strassenseite. Raum, Material und Einbettung bestimmen das Erscheinungsbild, welches mit der Umgebung bricht, ohne einen neuen Massstab setzen zu wollen.

Die Formensprache reduziert sich auf Sockel und Fassade. Der Sockel ist in Beton, die Fassade in Metall und Glas gehalten. Vertikale Profile, farbige Paneele, Lüftungsgitter, Verglasungen und Festelemente tragen einerseits zum homogenen Erscheinungsbild bei und lassen die Fassade andererseits verspielt wirken. Dazu kommen wesentliche Elemente der Freiraumgestaltung, wie die Piazza mit raumbildenden Baumkronen und dem Haupteingang.

Über den Haupteingang auf der Piazza gelangt man in die Eingangshalle. Diese soll das Entwurfskonzept der Innenräume verdeutlichen. Die Halle ist in mehreren Bereichen zweigeschossig gehalten, Material- und Formensprache werden auf das notwendige reduziert und die mehrschichtigen Raumfolgen sollen für den Besucher spürbar gemacht werden. So entsprechen sich Äusseres und Inneres. Das Gebäude erscheint als einheitliche Komposition von zwei Baukörpern, die sich auf das Wesentliche konzentrieren.

Zwischen dem neuen Zentrumsbau und dem ehemaligen Blindenheim entsteht eine Parkanlage mit Bäumen, Wegen und Plätzen die zum Verweilen einladen. Die Parkanlage bindet die angrenzenden Bauten und schafft respektvolle Distanz zwischen dem ehrwürdigen Altbau und dem Neubau der obvita.

Projekt Daten

Ort
St. Gallen
Baubeginn
01.08.2016
Bauende
01.05.2020
Bauweise
Beton, Metall
Projekt Stand
realisiert
Region
St. Gallen und Umgebung